Wir werden immer wieder gefragt, warum wir Freeriden. Warum wir die Piste verlassen müssen. Vielleicht ist es der Reiz des Abenteuers, den eigenen Weg nach unten zu finden? Der Ruf der Freiheit? Pulverschnee unter den Brettern zu spüren? Die Piste wurde uns irgendwann einfach zu langweilig und spätestens wenn die zur Hauptsaison voll werden, fühlen wir uns daneben auch einfach deutlich sicherer.
Was auch immer der Grund ist, wir sind jedenfalls nicht eines Morgens aufgestanden und waren Freerider. So richtig auf den Geschmack gekommen sind wir in Kanada, wo wir lernten, was „ski what you see“ heißt, was Backbowls, Gladed Runs und Double Blacks sind und dass sich Race-Carver dafür nicht wirklich gut eignen… Wir mussten Wächten überwinden, verloren uns zwischen viel zu eng stehenden Bäumen, eierten Buckelpisten runter und blieben unzählige Male im Tiefschnee stecken. Es gab Faceplants statt Faceshots und wir hatten eine großartige Zeit.Yay. Und erst der Muskelkater.
Doch was in Kanada und USA so einfach geht, braucht in Europa eine gewisse Kenntnis über Lawinen und deren Vermeidung. Das geht zwar in der Theorie auch, aber heißt in der Praxis erstmal lernen und trainieren. Und so folgten zahlreiche Freeride Camps, Gelände Kurse und Lawinen Trainings. Wir schafften uns LVS-Geräte an, Airbags, Schaufel, Sonde und nicht zuletzt natürlich neue breitere Ski.
Zugegeben, Tiefschnee-Hänge wie die Albona mit Kaiserwetter sind kaum zu toppen, aber ich mag inzwischen diese Tage mit wenig Sicht und Dauerschneefall fast lieber. Diese Tage an denen Du nur die anderen Verrückten triffst. An denen oft ein Lift für den ganzen Tag ausreicht und Du nur durch Bäume fegst. Diese Tage, an denen die einzigen Pausen in der Gondel stattfinden und Du hoffst, genügen Pistenbrote und Energieriegel dabei zu haben.
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