#MDV Transalp. Part 1: Die Vorbereitung und Anreise

NinaEinblicke

Als ich letzten Sommer erfuhr, eine von drei Gewinnern einer Alpenüberquerung von Marker/Dalbello/Völkl zu sein, konnte ich mein Glück kaum fassen. Me, myself and I? Was gewonnen? Im Jahr zuvor hatte ich bei einem Produkttest für den Dalbello Lupo Skischuh teilgenommen und die liftunterstütze Alpscross von Süd nach Nord im März 2018 war der Hauptgewinn. Den hätte ich mir übrigens nie erträumt, schließlich hat der damalige Testlupo bei mir nicht gerade positiv abgeschnitten. Ein großes Dankeschön gleich mal an dieser Stelle an Dalbello für Eure Unvoreingenommenheit.

Jetzt musste ich mich also nur noch acht Monate flitzeaufgeregt gedulden… und vorbereiten. Denn ich hatte nur die Info, wir würden ca. 1.300 hm täglich machen. Ein Fakt, der mich doch leicht nervös machte. Klar hab ich schon die ein oder andere Tour zwischen 1.200 und 1.500 hm gemacht, aber eben nicht vier Tage hintereinander. Und was ist mit den anderen Teilnehmern? Sind die fit? Fitter als ich? Ganz zum Leidwesen von Dirk wollte ich also in dieser ausgesprochenen Freeride Saison 17/18 ständig Skitouren gehen. Ich sollte dazu sagen, dass mein Mann die Überzeugung hat, kein Stück dort selbst zu laufen, wenn er einen Skipass hat. „Du willst die Piste hochgehen? Ernsthaft?!? Ohne mich.“ Ich bin also gewisse Strecken wöchentlich mehrfach alleine gelaufen, was mir mit jedem Mal auch immer besser gefiel. Mein Tempo, meine Gedanken, meine Nicht-Pausen. Fast wie Meditation, nur etwas anstrengender. Ich habe dann auch bald gemerkt, dass ich von Woche zu Woche schneller ans Ziel kam. Na, wenn das keine Motivation ist… Ein paar längere Strecken wollte ich aber trotzdem als Test vorab gehen. Also hab ich etwas gemacht, was ich sonst eher tunlichst vermeide: die längsten und höchsten Touren der Region rausgesucht. 😉 Und damit den Mann überredet, mich zu begleiten. Und hey, das brachte uns immerhin auf die Verhupfspitze und die Schneeglocke.

Was ich nicht vorhergesehen hatte, war die Grippe (die fiese Influenza), die mich gute drei Wochen vor Abreise erwischte. Puff und dahin war meine mühsam antrainierte Fitness. Meine motivierende Zeit für die Trainingsstrecken wieder auf Anfang. Alles weg. Mimimi. Trotzdem überwog die Vorfreude, denn die Alpscross sollte ja schließlich liftunterstützt sein. Und ich habe auch von anderen Teilnehmerinnen über Instagram gehört, dass es harmlos werden soll. Easy peasy, nicht wahr?

Los ging’s dann endlich am 19. März. Mit viel zu viel Gepäck übrigens. Aber das Wetter war schließlich den ganzen Winter so unentschlossen, da nimmt man lieber noch die Ersatzhose und das Extrafleece und vielleicht auch noch die dicke Daunenjacke mit, oder nicht? Und Gepäck wird von Ort zu Ort transportiert. Also hab ich mal ganz stilfalsch den extragroßen Koffer gepackt. Bis obenhin. So stehe ich also am Bahnhof Landeck, wo der „Teambus“ mit den anderen Teilnehmern netterweise einen Sonderhalt für mich einlegte. Von dort aus war es nicht mehr weit bis nach Livigno, IT.

Auf der Fahrt konnte ich schon mal das bunt zusammen gewürfelte Team kennenlernen: Kaddie und Marlene aus München, Erwan aus Straßburg, Julia und Bennie aus Tirol, Mateusz aus Polen, Hendrik aus Finnland, Peter aus Zürich, Jonathan aus Freiburg und natürlich Julia, Felix und Jonas von MDV. Im Vorfeld war ich echt gespannt auf die Leute. Kennt Ihr das vielleicht von AV Touren, wenn die Gruppe so gar nicht zusammenpasst, weil man sich vorher nicht kannte? Dann wird so ein Tag am Berg gern mal zur Qual. Nicht auszudenken, sollte ich einen Haufen humorlose Bergfritzen für eine Woche als Gesellschaft haben. Welche Erleichterung, dass dieser Haufen alles andere als langweilig war.

Abends im Hotel haben wir die Guides kennengelernt: Michi Bückers, Flo Hellberg und Chris Semmel. Zusätzlich noch Julian Bückers, der in erster Linie als Fotograf mit dabei war. Sie haben uns die geplante Route von Livigno nach Zuoz in der Schweiz für den nächsten Tag vorgestellt. Die musste aufgrund der angespannten Lawinensituation (Neuschnee!!) auch gleich geändert werden. Mit dem positiven Nebeneffekt von deutlich weniger Höhenmetern für Tag 1. Läuft.

Zum Tagesabschluss durften wir noch „unsere“ Ski in Empfang nehmen. Völkl hatte uns vorab zwei Ski zur Auswahl gestellt: den VTA 98 oder 108. Ich habe den VTA 108 in der 173er Länge für mich gewählt. Die Marker King-Pin Bindung war bereits vormontiert und musste nur auf uns eingestellt werden. Ich muss zugeben, auf den ersten Griff war ich nicht sicher, ob mir der Ski gefallen wird. Er wirkte doch recht steif und kaum gerockert. Tourenski halt. In den letzten Jahren ging meine Ski-Präferenz mehr Richtung wabbeliger Rocker (Head Hammered, Armada Kufo) und der VTA ist alles andere als die beiden. Aber warten wir ab, ob ich eines Besseren belehrt werde.

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