#Die Bucket List. Part 2: Valluga West am Arlberg

NinaEinblicke

Ja ja, der Winter 17/18 war schon fein, was die stabilen Schneeverhältnisse angeht. So lag es quasi auf der Hand, dass wir als nächstes die Valluga angehen. Kann ja auch nicht sein, dass wir 5 Jahre Skibums am Arlberg sind und diese legendäre Abfahrt immer ausgelassen haben. Hauptsächlich kam das zustande, weil jedes Mal wenn wir uns dazu entschlossen haben, sie in den nächsten Wochen zu machen, ein tödliches Lawinenunglück passierte. Okay, alle in der Nord Variante, dennoch lässt es einen noch mal darüber nachdenken, ob das nun wirklich notwendig ist. Von den nördlichen Schwachschichten in den Wintern 15/16 und 16/17 mal ganz abgesehen.

Die Valluga ist mit 2.809 m der höchste liftangebundene Gipfel am Arlberg, genau auf der Grenze von Tirol und Vorarlberg. Der kleine Haken an besagter Liftanbindung ist wohl, dass man nur in Begleitung eines Bergführers/Skiführers auch seine Ski in die Valluga II Gondel mitnehmen darf. Ohne Guide heißt es an dieser Stelle aus eigener Kraft hinaufstapfen oder man bewundert eben nur die Aussicht… Die Tour ist konditionell nicht allzu schwer (Aufstieg ca. 20-30 Minuten, max. 150 Höhenmeter), fahrerisch jedoch nicht zu unterschätzen.

Der Startpunkt ist in unserem Fall also die Bergstation der Valluga I Gondel. Einige Meter nachdem man das Gebäude Richtung Vallugagrat Abfahrt verlassen hat, wird es Zeit, die Ski am Rucksack zu befestigen und die Steigeisen anzuziehen. Es geht mitunter sicher auch ohne Eisen, aber wir fühlen uns damit einfach wohler. Gleiches gilt für den Eispickel: fein zu haben, aber einheimische Bergfexe schaffen das sicher auch nur mit Stöcken. Schaut man jetzt hoch, sieht man die Gipfelstation der Valluga II. Wir halten uns jedoch weiter links beim Aufstieg und folgen dem Sommer Bergsteig in nord-westlicher Richtung (Karten z. B. auf Outdoor-Active). Man kann sich ggf. an den Fußstapfen alter Spuren orientieren.

Wenn man den steilen Hang gemeistert hat, erreicht man oben eine Art Plateau. Für höhenängstliche Leute wie mich ein Grund zum Aufatmen. Hält man sich nämlich etwas weiter links, muss man ein kurzes Stück über einen Grat – mit spektakulärem Blick in die Tiefe – bis zum Plateau laufen. Von dort geht man nun weiter Richtung Gipfelstation, ein Stück am Drahtseil entlang bis zur Brücke. Bevor man zu besagtem Drahtseil kommt, gäbe es noch einen anderen Einstieg in den Hang (und eine andere Route). Wir haben jedoch den unter der Brücke genutzt. Ich vermute, wir hatten es aufgrund der hohen Schneelage verhältnismäßig leicht. Gut vorstellbar, dass man in anderen Wintern mehr durch die Felsen kraxeln muss. Snowboarder sollten ev. das Stück zu Fuß machen. Einmal unter der Brücke durch, muss man sich noch ein wenig durch die engen, steilen Felsen kämpfen, doch dann öffnet sich auch bald der lange westliche Kessel Richtung Trittkopf. Es gibt natürlich verschiedene Abfahrtsvarianten. Wir sind ihn geradeaus bis zum Ende durchgefahren und sind dann nach rechts ins Pazieltal abgebogen. Hier sollte man (als Snowboarder) mit so wenig Höhenverlust wie möglich queren bis man nach einer recht langen Weile auf die Piste Nr. 122 trifft. Skifahrer müssen nicht zwangsläufig so weit oben queren, sondern können weiter unten rausschieben. Endpunkt ist der Trittalp Sessellift in Zürs.

Ich besitze übrigens noch keinen Eispickel, aber ich habe mir für meine Ortovox Alu Pro III Schaufel den Pickelaufsatz zugelegt. Das ist zwar kein ernsthafter Ersatz für einen Pickel, aber reicht mir erstmal als Aufstiegshilfe. Ist vor allem leicht und klein im Rucksack.

Wollt Ihr nicht schwitzen und kennt Euch auch sonst nicht so gut aus, würde ich einen Guide empfehlen z.B. die High Zürs Ski-Guides oder auch die Stuben Guides.

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